Montag, 29. Dezember 2014

Manu und Hühnchen - eine tragische Liebesgeschichte



Manu ist verliebt, ganz heftig und mit ganz viel Herzschmerz. Seine große Liebe ist das Hühnchen, das doch tatsächlich bald Geburtstag feiern wird. Es kam vor fast einem Jahr zu uns, damals als Geburtstagsgeschenk für Emi. Doch im Gegensatz zum Grunzeschwein sorgte es nur kurzfristig für Spielbegeisterung. Es wurde ein bisschen aportiert, ein bisschen durch die Gegend getragen, durfte ein bisschen quietschen und geriet dann ganz schnell in Vergessenheit. Hühnchen fristete also ein trostloses Dasein, bis dann Manu zu uns kam.

Manu zeigte von Anfang an ein reges Interesse an Spielzeug. Favorisiert wurden dabei Tiere die quietschen. Diese werden bei ihm grundsätzlich gebunkert und so lange operiert, bis das Quietschteil freigelegt ist. Dieses haucht dann auch schon bald sein Leben aus. Das ehemals süße Stofftier, das nun höchstens noch eine Hauptrolle in "The walking dead" ergattern könnte, wird dann auch endlich für die anderen Hunde freigegeben. Emi ist das ganz recht, denn Zombietiere kann man noch wunderbar zum Zergeln nutzen. Sie ist da nicht so und nimmt auch abgelegtes.

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Wie Frühling im Dezember

Weg durch die Groote Heide in Venlo 

Am 3. Advent sind Emi und ich in der "Groote Heide" in Venlo unterwegs.

Dieser dicke Stein zeigt uns den Weg zum Parkplatz

Die Sonne strahlt vom Himmel auf uns herab, als wären wir schon Monate weiter und müssten uns auf den Frühling vorbereiten. Geparkt haben wir auf der deutschen Seite, doch nur ein paar Schritte weiter laufen wir tatsächlich schon auf holländischem Boden. An der großen Wandertafel suchen wir uns eine schöne Strecke aus. Zuerst habe ich noch leichte Probleme die Markierung zu finden, denn irgendwie bin ich auf Zeichen an Bäumen geeicht. Die gibt es hier aber nicht, sondern  niedliche Holzpflöcke mit weißen Köpfchen. Den ersten Holzpflock muss ich tatsächlich suchen, obwohl er fast direkt neben mir steht, ansonsten ist das Gelände aber sehr übersichtlich und vor allem weit. Die Heide präsentiert sich zu Beginn in verhaltenen Farben, und trotzdem kann ich mich nicht satt sehen an dieser besonderen Landschaft. Es weht ein leichter, kühler Wind, aber man braucht weder Handschuhe noch Mütze.

Donnerstag, 11. Dezember 2014

Warum in die Ferne schweifen...?

Kompliziert wird es, wenn man eine unbändige Lust auf einen kleinen Ausflug hat, aber so gar nicht weiß, wohin es gehen soll. Ich habe mich in letzter Zeit wirklich sehr mit Wanderstrecken auseinandergesetzt. Viele Favoriten warten nur darauf, dass wir uns auf den Weg machen, aber meistens sind es etwas längere Strecken, für die man etwas Fahrzeit in Kauf nehmen muss. Das alles wäre kein Problem, aber am 2. Advent kann ich erst am frühen Nachmittag los. Da bleibt dann leider nicht übermäßig viel Zeit, denn die Dunkelheit kommt im Moment wirklich viel zu früh.

Es geht also nicht anders, ich muss mein Gehirn nach bewährten Ausflugszielen in der Nähe durchforsten. Natürlich ploppen die Standardstrecken wie große Luftblasen in meinem Kopf auf. Die meisten lasse ich wieder platzen, weil sie mir an diesem Tag einfach nicht gefallen. Am Ende bleibt dann nur ein Ziel über, die Quarzitkuppe Liedberg. Das ist ein Ort, den hier in der Region wahrscheinlich schon jeder besucht hat und der uns durch das ganzes Leben begleitet. Spaziergang mit den Eltern als Kind, diverse Radtouren, womöglich auch Schulausflug wie ich damals, dann irgendwann mit Partner die romatische Version, später mit den eigenen Kindern, unausweichlich natürlich Spaziergang mit Hund, und sogar unser erstes Geocache haben wir hier gezogen.
Die Quarzitkuppe liegt übrigens direkt neben dem riesigen Feld, das mich vor dem Auswandern nach Kanada bewahrt hat. Dort war ich ja auch mit Hühnchen und Manu zum Fotoshooting unterwegs.
Liedberg selbst ist ein bezaubernder Ort mit einem wunderschönen, historischen Ortskern, wo es nur so von hübschen Fachwerkhäusern wimmelt. 2008 wurde hier übrigens kurzfristig ein Teil der ersten Staffel von "Mord mit Aussicht" (im Moment ARD/Dienstagabend) gedreht. Seitdem heißt Liedberg bei uns auch mal gerne Hengasch.

Sonntag, 7. Dezember 2014

Auf geheimnisvollen Wegen

Kann man von Schokolade eigentlich zuviel haben? Normalerweise würde ich diese Frage mit einem deutlichen "Nein" beantworten, doch am 1.Advent  brauche selbst ich Abstand von Schokolade. Seit Stunden stehe ich in der Küche und rühre Schokoladenteig an, immer und immer wieder. Die Prinzessin feiert morgen nämlich Geburtstag. Dazu benötigt man zigtausend Muffins zwecks Verteilung an die Klassenkameraden und natürlich auch einen Geburtstagskuchen. Dabei steht Schokolade hoch im Kurs. Nur Schokolade! Die Hilfe der Prinzessin fällt heute leider aus, denn das "Kind" wurde von einer bösen Grippe niedergestreckt. Hier schwirren Krankheitserreger wie verrückt durch die Luft, und Schokolade kann ich jetzt echt nicht mehr sehen. Ich brauche eine Pause und muss unbedingt schnell raus.

Nachdem ich mich in der Woche dem Rätsel der Süchtelner Höhe gewidmet habe, weiß ich nun Bescheid über die fünf Wanderwege und ihre Länge. Auch habe ich nun einen anderen Wanderparkplatz ausgeguckt, den ich heute einmal ansteuern möchte. Da die Wanderwege dort ja relativ kurz sind, nehme ich unseren Kurzstreckenläufer mit, Luke.

Der Adventsonntag ist deutlich kühler als der Sonntag zuvor. Der Himmel ist grau und verhangen. Kein Wetter, das Spaziergänger unbedingt vor die Tür lockt. So bin ich doch sehr erstaunt, dass der Parkplatz fast vollständig gefüllt ist, und das zur Mittagszeit. Schon beim Verlassen des Wagens lüftet sich dieses Geheimnis. Irgendwo in der Nähe ist wohl ein Fußballplatz. Wir hören gröhlende Männer und in regelmäßigen Abständen einen Pfiff. Typische Sonntagsmusik, wenn man in Sportplatznähe aufgewachsen ist.

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Im Reich der jungen Wilden

Dieses Mal sind wir Mädels wieder unterwegs, also Emi und ich. Unser Ziel ist ein "Da-wollte-ich-immer-schon-mal-hin" in einer Nachbarstadt. Die Süchtelner Höhen liegen nicht weit von uns entfernt und wurden uns schon oft als erstrebenswerten Ort für einen Ausflug genannt. Nur sind wir halt nie dorthin gefahren. Jetzt, Mitte November, soll sich das endlich ändern.
Einen Wanderparkplatz finden wir auch sehr schnell. Beim Aussteigen hören wir schon lautes Hundegebell weiter vorne auf einem anderen Parkplatz. Als wir unseren Blick über das Gelände streifen lassen, sehen wir alles, was so ein sonniger Novembermorgen an die frische Luft lockt. Die typischen Verdächtigen also. Spaziergänger, Familien, Herrchen/Frauchen und Hund, Radfahrer, Jogger, Nordic Walker. Das volle Programm. Das kann man von einem Ort, den man grüne Lunge und Naherholungsgebiet nennt, wohl auch erwarten. Seltsamerweise stört mich das an diesem Morgen überhaupt nicht. Komme was wolle, heute werde ich mich nicht nach Kanada wünschen. Da bin ich mir sicher, denn schon allein der Blick über den Parkplatz macht einfach Lust auf diese Umgebung. Es sieht so richtig schön herbstlich aus, und die Farben sind einfach nur wunderschön anzusehen.



Der kurze Blick auf die Wanderkarte am Parkplatzende verschafft uns die Information darüber, welcher Markierung wir folgen dürfen. A1 ist der einzige Rundwanderweg, der hier im Angebot steht. Über die Länge des Weges lässt die Karte uns im Ungewissen, aber das ist nun auch egal, denn wir wollen einfach nur los. Ein abschätzender Blick und schon stelle ich mich innerlich auf etwa 2 Stunden ein. Auch ein paar Sehenswürdigkeiten erkennt man auf der Karte. Das kann doch richtig nett werden.